Manfred Schneckenburger über Walter Urbach:

Es grenzt an ein Paradox. Gegen 1970, als die Ästhetik von Fleck, Geste, Spur, Pinselschrift weithin zu dekorativen Mustern abflaut, knüpft Walter Urbach an eben diese Ästhetik an, Schlagwörter abstrakter Expressionismus, Informel. Der professionelle Lithograph und Graphic Designer wendet sich, fast 50-jährig, zur Malerei. Eine im Stillen aufregende künstlerische Biographie: ein Nachzügler, der zu seiner Generation aufschließt, die Schwächen der späten Ausläufer souverän umgeht, ein glänzendes Oeuvre nachreicht.


Dieter Ronte über Walter Urbach:

Die Erinnerung der Farben ist natürlich stärker als das Modell. Man muss aber davon ausgehen, dass Urbach das Modell in dem Sinne, wie es der klassische Maler, der akademische Maler braucht, nicht benötigt. Ob er nun Mohn oder Vulkan malt, die Erinnerung der Farben kommt aus dem Künstler selbst. Es sind die Farben des Bildes, nicht die Farben einer möglicherweise dargestellten Erinnerung. Insofern sind alle Bilder geographisch bedingte Erinnerungen, die in ihrer Farbigkeit von großer Unabhängigkeit sind.

 

Elmar Zorn über Walter Urbach:

Mit einer Gestaltungssicherheit im Verfügen über die Riesenfläche der Leinwand, die in der abstrakten Malerei von heute nicht so schnell auf Vergleichbares stößt - wir erleben bei anderen Malern angesichts solcher Formate eher eine Fokussierung auf Teilbereiche der Malfläche bei Zurücktreten der Restfläche - füllt Urbach jeden Zentimeter der Gesamtfläche.