Presse | Larissa Bart

2005 haben wir in unseren Räumen zum ersten Mal Malerei der Lüpertz-/Brandl-Schülerin LARISSA BART gezeigt. Bereits damals war zu erkennen, dass da eine Künstlerin heranreift, die ihren eigenen Weg gehen und sich eine individuelle künstlerische Position erarbeiten wird.

Mit ihrer zweiten Ausstellung in der Galerie Bossert zeigt LARISSA BART, dass sie die Versprechen von 2005 gehalten hat. Was schon im Rahmen der Messeteilnahmen in Zürich, Bologna und Karlsruhe auf dem Weg war, zeigt sich nun in hervorragender Meisterschaft.

Die Künstlerin hat heute ganz klar erkennbar ihre Lehrer hinter sich gelassen und ihre eigene Position gefunden. Gleichzeitig hat sie die Grenzen der Leinwand überschritten und erschließt sich den Raum mit mutigen plastischen Interventionen und skulpturalen Installationen.

Wen zeigen wir in der aktuellen Ausstellung - eine Malerin? Eine Bildhauerin?
Weg vom Klischee! LARISSA BART ist eine Kunst-Schaffende, die sich mit ihrem Werk sperrig erwarteten Pauschalisierungen widersetzt.

Ich glaube, wir treffen in ihr auf jemanden, der gerne schichtet, anreiht, überlagert, stapelt, um dabei den eigenen Ideen, Vorstellungen und Visionen nahe zu kommen. Alle Arbeiten der Ausstellung haben ihre Geschichte - nur keine erzählerische Geschichte, sondern eine Entstehungsgeschichte, wie wir sie entweder den Farbschichten der Malerei oder den Gedankenkonstrukten beim Werden der Dinge und Objekte entnehmen können.

Schicht für Schicht werden da Styroporplatten angereiht, aufeinandergestapelt, Lage für Lage die Malschichten übereinandergelegt...
Wir sehen Geflechte aus lasiertem und pastosem Farbauftrag...

Ja, in jeder Arbeit gibt es auch vordergründige Päsenz - sei es die Form des Ganzen, wie zum Beispiel in dem aus Dachlatten geschichteten Objekt; oder die Form und der Pinselstrich in der Malerei.
Aber gleichzeitig verfügen die Werke über eine enorme Tiefe. Sie wird ermöglicht durch das zeitlich versetzte Sehen der hintereinander liegenden/steckenden Ebenen, die der Betrachter nach und nach visuell durchschreitet.